A) Was ist eine List?
Siehe hierzu Strategeme Bd. 2, S. 43 ff.
sowie den Suhrkamp-Band Die List, S. 9 f. Man
beachte insbesondere die täuschungsfreie
List!
B) Wie sind List und Lüge voneinander abzugrenzen?
Siehe hierzu den Suhrkamp-Band Die List,
S. 160, 172, sowie Strategeme Bd. 2, S. 43, 50.
C) Warum "Strategem" statt "List"?
Siehe hierzu Strategeme Bd. 1, S. 21 sowie
den Suhrkamp-Band Die List, S. 11 f., 22 f.
D) Inwiefern unterscheiden sich Strategem und Strategie
voneinander?
Siehe hierzu den Suhrkamp-Band Die List,
S. 25 ff.
E) Welches sind die sechs Grundkategorien der List
?
Siehe hierzu Strategeme Bd. 2, S. 48 f.
- Simulationsstrategeme: Etwas wird vorgespiegelt,
was nicht vorhanden ist, z.B.27.13 (Strategeme
Bd. 2, S. 459 f.).
- Dissimulationsstrategeme: etwas wird verborgen,
was vorhanden ist, z.B.10.4 (Strategeme Bd. l,
S. 170 f.) oder 21.20 (Strategeme Bd.2, S.246).
- Informationsstrategeme: a) eine Information
wird entlockt: 13.19 (Strategeme Bd. 1,
S. S. 250 f.) oder 27.11 (Strategeme Bd. 2,
S. 458 f.) oder das Kameltreiber-Beispiel im Suhrkamp-Band
Die List, S. 276 unten und folgende Seite;
b) eine nicht genehme Information wird in vernebelter
Form vermittelt: 26.15 (Strategeme Bd.2, S.
434 f.); c) die Verbreitung einer Information wird
auf raffinierte Weise unterbunden bzw. auf raffinierte
Weise wird erreicht, dass alle eine offensichtliche
Unwahrheit als Tatsache ausgeben (s. das Märchen
Des Kaisers neue Kleider).
- Ausmünzungsstrategeme: eine Konstellation
wird hellwach erfasst und in ausgefallener Weise ausgeschlachtet,
z.B.19.31 (Strategeme Bd. 2, S. 133 f.).
- Fluchtstrategeme: angesichts einer sich abzeichnenden
prekären Situation taucht man rechtzeitig und
ohne unnötigen Kräfteverschleiss ab, z.B.
36.4 (Strategeme Bd. 2, S. 785).
- Hybride Strategeme: ein- und dieselbe Handlung
lässt sich Strategemen verschiedener Grundkategorien
zuordnen (Strategeme Bd. 2, S. 49; Die
List, S. 36).
F) Welches sind die beiden Arten des Einsatzes von
List?
Siehe hierzu Strategeme Bd. 2, S. 50 f. und
S. 52 f.
- der handlungsanleitende/aggressive Einsatz von
List mit dem Ziel, ein Gegenüber auszutricksen;
- der beobachtungsanleitende/defensive Einsatz
von List mit dem Ziel, die List eines Gegenübers
rechtzeitig zu durchschauen und angemessen darauf
zu reagieren (strategemische Analyse, s. unten G).
G) Welches sind die Methoden der strategemischen
Analyse
Siehe den Suhrkamp-Band Die List, S. 17 f,
43 f.
- die strategemische Grobanalyse (gemäss den
6 Grundkategorien der List, siehe E).
- die strategemische Feinanalyse (gemäss den
36 Strategemen, s. Strategeme Bd. 2, S.
807 f.).
H) Welches sind die drei ethischen Kategorien der
Überlistung bzw. des Duchschauens von List?
Siehe Strategeme Bd. 2, S. 64 f.; Kunst
der List, S. 131 ff.
- die destruktive List (Schadensstrategem)
/ strategemische Analyse
- die konstruktive List (Dienststrategem) /
strategemische Analyse
- die belustigende List (Scherzstrategem) /
strategemische Analyse
Dazu kommt noch die Kategorie des Bequemlichkeitsstrategems
bzw. der strategemischen Analyse bequemlichkeitshalber.
Man beachte bitte auch den listigen Umgang mit Ethik
(mit moralischen und humanitären Etiketten) zur
Verschleierung von unethischen Vorgängen: Ethik
als Dienerin und Maske von List (die pseudokonstruktive
List), s. Strategeme Bd. 2, S. 557 ff.
I) Bis zu welchem Ausmass
wird List von westlichen Wissenschaften ignoriert?
1) S. Strategeme Bd. 2, S. 50 unten Punkt 1.
2) S. ferner die Eingeständnisse der meisten der
20 Autorinnen und Autoren des Suhrkamp-Bandes Die
List, wonach in ihrer Disziplin List nicht erforscht/thematisiert
wurde/wird:
Ägyptologie: S. 80 zweiter Satz;
Assyrologie: S. 78 letzter Absatz erster Satz;
Erziehungswissenschaft: S. 417
Germanistik S. 314 zuoberst, S. 319 letzter Absatz
(s. allerdings auch S. 330 Mitte: Hinweis auf eine
die List betreffende germanistische Dissertation);
Gräzistik: S. 115 erster Satz des letzten
Absatzes;
Indologie: S. 134 letzter Satz des ersten Absatzes;
Mediaevistik: S. 198 oberster Absatz, S. 238 letzter
Absatz;
Pädagogik: S. 417 drittletzter Absatz, S.
418 Mitte;
Philosophie: S. 386 f., S. 402 Absatz IV erster
Satz;
Politische Wissenschaft: S. 424 obere Mitte, S.
443;
Psychologie: S. 451 unterster Absatz;
Rechtswissenschaft: S. 275 Fussn. 20 erster Satz
und vor allem S. 276 Fussn. 21, S. 278 f.;
Skandinavistik: S. 281 erster Satz;
Verhaltensbiologie: S. 459. s. ferner S. 47 unten
und S. 48.
Im angloamerikanischen Bereich gibt es übrigens
meines Wissens kein einziges chinawissenschaftliches
Buch, ja nicht einmal eine sinologische Abhandlung oder
einen Aufsatz über die 36 Strategeme (nur 2 aus
China stammende in den USA lebende Autoren sowie ein
Comic-Zeichner in New York haben sich damit befasst)
und kein mit dem Suhrkamp-Band Die List vergleichbares
interdisziplinäres Werk über das Thema "List".
In bezug auf die Erforschung der List scheint der
deutschsprachige Raum weltweit führend zu
sein, denn selbst in China - mit inzwischen über
100 Büchern über die 36 Strategeme - fehlt
ein Werk wie der Suhrkamp-Band Die List, ebenso
in Japan und Korea. "Harro von Senger ist der
führende westliche Forscher auf dem Feld der Strategemkunde"
(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10. August 2000, S.52).
J) Welche Ziele verfolge ich mit meinen Strategembüchern?
Es geht mir nicht um eine Substitutions-, sondern
um eine Optimierungsstrategie. Traditionelle Ethik-
und Morallehren sollen durch die Strategemkunde nicht
ersetzt, sondern ergänzt und abgesichert
werden. Nur wer Tugenhaftigkeit mit Strategemkundigkeit
paart, wird Schadenslist durchschauen und durchkreuzen
und Tugenhaftigkeit wirklich durchsetzen können.
Blosse Tugend allein ist infolge ihrer Strategemblindheit
der List gegenüber wehrlos und diskreditiert letztlich
sich selbst. Ständig von der List an die Wand gespielt,
wirkt sie hilflos, ineffizient, ja lächerlich.
Angesichts dessen sind meine Ziele Bewusstmachung,
Bekanntmachung und Ausleuchtung der im Westen weitgehend
ignorierten, unterschätzten und unerforschten List
in möglichst all ihren Fazetten, zur optimalen
Nutzbarmachung dieser nicht ungefährlichen, von
Europäern wegen ihrer List-Ignoranz oft dilettantisch
gehandhabten (s. hierzu z. B. Strategeme Bd.
2, S. 735-736, 314-324, 336-339, 747-772, sowie Die
Kunst der List, S. 142 - 150.) Mini-, sehr oft aber
auch Mega-Ressource gemäss den beiden unter F erwähnten
Anwendungsmöglichkeiten.